VORWORT
Vor ca. 3,5 bis 4 Milliarden Jahren datiert die Wissenschaft den Beginn des Lebens auf der Erde, also den Übergang von der chemischen zur biologischen Evolution. Im Spannungsfeld zwischen zufälligen Mutationen im Erbgut auf der einen und selektierenden Umwelteinflüssen auf der anderen Seite entstanden seither unzählige Spezies im Tier- und Pflanzenreich. Zum erheblichen Teil verschwanden sie auch wieder. Ganz unbescheiden dürfen wir uns, ungeachtet aller Schwächen und Einschränkungen, die uns an der eigenen Art mitunter zweifeln oder manchmal sogar verzweifeln lassen, als die höchst entwickelte, jemals in Erscheinung getretene Variante einer biologischen Lebensform erachten! Das haben wir in erster Linie unserem Gehirn zu verdanken. Dieses ist sicher nicht vom Himmel gefallen, sondern hat sich, zunächst unter den Schädeldecken unserer Vorfahren aus dem Primaten – und Hominiden-Reich, ebenfalls sukzessive zu seiner jetzigen Struktur entwickelt!
Als Autor dieser Internetseite möchte ich unter Bezugnahme auf einschlägige Fachliteratur auf einige hochinteressante Aspekte dieser „Gehirnevolution“ eingehen. Da wäre bspw. die unter gewissen Gesichtspunkten sehr „ernüchternde“ Tatsache, dass sich ein Menschengehirn, abgesehen von einem höheren Gesamtvolumen, funktional und anatomisch nicht wirklich von jenem eines Schimpansen unterscheidet! Darauf wird im Kapitel „Die Natur des Mensch-Seins“ näher eingegangen, ebenso auf die besondere Bedeutung der Sozialisation für die Entwicklung eines „typisch menschlichen Intellekts“.
Im Hauptkapitel „Hirnevolution“ und im Kapitel „Der aufrechte Gang“ werden zwei etwas weniger bekannte (aber keinesfalls unbegründete oder abwegige) Szenarien vorgestellt, die sich auf die Frage beziehen, wie sich hinreichend günstige Vorbedingungen für den Entwicklungsprozess des menschlichen Gehirns eingefunden haben könnten. Das Hirn ist nämlich ein enormer Energieverbraucher und die Verfügbarkeit diese Energie unter den vorzeitlichen Bedingungen war alles andere als eine „Selbstverständlichkeit“!
Die exakten historischen Rahmenbedingungen und einzelnen Entwicklungsschritte können vielleicht nie bis ins kleinste Detail vollständig rekonstruiert werden?! Aber sie haben sich offenkundig vollzogen! Unsere eigene Existenz, die unserer Mitmenschen und all die technologischen und kulturellen Errungenschaften, die uns umgeben, belegen dies.
Kitzinger Martin, Hobbyautor, im September 2025

